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Medikamentenmissbrauch: Erfolgreiches Modellprojekt von Ärzten und Apothekern

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Viele Deutsche greifen regelmäßig zu rezeptpflichtigen Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass diese Medikamente selbst in niedriger Dosierung zu einer Abhängigkeit führen können. Sie fühlen sich sicher, weil ihr Arzt ihnen diese Arzneimittel ja schließlich verordnet hat. In der Apotheke kann es zwar auffallen, wenn ein Patient regelmäßig Rezepte für Schlaf- und Beruhigungsmittel einlöst, und der Apotheker ist laut Betriebsordnung auch verpflichtet, bei begründetem Verdacht auf eine Abhängigkeit die Abgabe des Medikaments zu verweigern, doch in der Praxis ist dies oft schwierig.
In einem vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Modellprojekt der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände wurde jetzt der ambulante Entzug mithilfe von Apotheker und Hausarzt getestet – mit Erfolg.

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An dem Projekt nahmen 46 Apotheken und 63 Hausärzte teil. Insgesamt wurden 102 Patienten von Apothekern in Abstimmung mit dem jeweiligen Hausarzt beraten. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 71 Jahren, Frauen waren in der Überzahl. Knapp die Hälfte der Patienten (46 Prozent) konnte nach Ablauf des Modellprojekts völlig auf Schlafmittel verzichten, weitere 28 Prozent konnten die Dosis verringern. Auch drei Monate später hatten die meisten Patienten eigenen Angaben zufolge keinen Rückfall erlitten oder konnten die Dosierung der Medikamente weiter reduzieren. Dies zeige, so Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Budnesapothekerkammer, dass die berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker den Patienten den Weg aus der Tablettenabhängigkeit erleichtern könnten, und das ambulant ohne Klinikaufenthalt.


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